MagicMacX Symbol

Konfiguration von MagicMacX



Über den üblichen Menüpunkt "MagicMacX/Einstellungen..." kann - auch während der Emulator läuft, ein Einstellungsdialog geöffnet werden.

Solange der Einstellungsdialog offen ist, bleibt der Atari-Emulator, falls er schon gestartet wurde, angehalten.

Der Einstellungsdialog besteht aus mehreren Registerkarten, in denen die Einstellparameter thematisch angeordnet sind. Wird der Einstelldialog mit "Abbruch" verlassen, werden keine Änderungen vorgenommen, andernfalls werden Änderungen je nach Parameter entweder sofort oder beim nächsten Start von MagicMacX aktiviert, das Programm weist auf den letztgenannten Fall mit einem Dialog hin:



Einstellungen - Speicher

In der ersten Registerkarte kann man zur Zeit lediglich die Größe des RAMs festlegen, welche dem simulierten Atari zur Verfügung gestellt wird. Hier sollten nicht weniger als 2 Megabyte eingetragen werden. Das Maximum beträgt 2 Gigabyte; mehr sind nicht möglich, da auf dem Atari höhere Adressen als (231-1) als Fehlercode interpretiert werden.


Einstellungen - Allgemeines

Die nächste Registerkarte enthält allgemeine Einstellungen, die den anderen Registerkarten nicht sinnvoll zuzuordnen waren:

Der Atari-Emulator von MagicMacX liefert die absolute Mausposition an den emulierten Atari (eine sogenannte „relative Maussteuerung“, wie wahlweise unter MagicMac, wird nicht mehr unterstützt und auch eigentlich nicht benötigt). Der simulierte Atari zeichnet nun seinen Mauszeiger (als „Software-Sprite“, d.h. ohne Zuhilfename einer Grafikkarte, direkt durch Austausch eines 16x16-Pixel-Quadrats). Der Mac-Mauszeiger wird also vom Atari nicht benötigt, dennoch kann man ihn mit Hilfe der Option „MacOS Maus Sichtbar“ eingeschaltet lassen. Der Mac-Mauszeiger fällt normalerweise nicht störend auf, da er stets über seinem Atari-Pendant liegen sollte, jedoch wenn der Atari-Mauszeiger z.B. zu einer Hand wechselt, liegt noch der Mauspfeil des Mac darüber.

Normalerweise wird beim Start der Applikation MagicMacX zunächst nur die Mac-Oberfläche des Programms gestart, die Atari-Emulation wird über das Menü „Ablage“ und den Menüpunkt „MagiC-Umgebung“ gestartet (bzw. über das Tastenkürzel Command-R), d.h. der simulierte Atari gebootet. Dieser Vorgang kann über den Schalter „MagiC bei Programmstart starten“ automatisiert werden.

Viele Atari-Applikationen benötigen zwei Maustasten, und auch Apple liefert inzwischen Mäuse mit mehr einer zweiten Maustaste. Viele Anwender mit älteren Rechnern haben sich Mäuse anderer Hersteller zugelegt, aber für diejenigen, die einen älteren Mac und nur eine Original-Apple-Eintastenmaus haben, bietet MagicMacX die Möglichkeit, die zweite Maustaste zu simulieren, entweder durch eine Taste oder mit Hilfe der linken Maustaste:

Klickt man die breite Schaltfläche neben "Rechte Maustaste:" an, so verwandelt sich dessen Text in „“. Betätigt man nun eine Taste, wie z.B. F13, so wird die Tastenbezeichung in den Dialog übernommen, und mit der angegebenen Taste kann man auf dem simulierten Atari die rechte Maustaste simulieren. Es gibt noch einen Sonderfall: Betätigt man dieTaste 'C', dann ändert die Schaltfläche ihren Text in „ “, und die rechte Atari-Maustaste wird wieder so simuliert wir unter MagicMac: Mit Hilfe der Command-Taste und dem Mausknopf. Dies hat den Nachteil, daß sich ein gleichzeitiges Drücken beider Maustasten nicht simulieren läßt.

Einstellungen - Laufwerke

Im Gegensatz zum Mac, der Speichermedien oder Partitionen als „Volumes“ automatisch unter ihrem Namen anzeigt, verwendet der Atari noch das althergebrachte Verfahren von DOS, welches mit Laufwerkbuchstaben arbeitet. Innerhalb von Pfadangaben folgt auf den Laufwerkbuchstaben ein Doppelpunkt.

Traditionell sind dabei A: und B: Diskettenlaufwerke, und C: ist das Boot-Laufwerk, i.a. eine Festplatten-Partition.

Mit der dritten Registerkarte lassen sich die Atari-Laufwerke - durch Buchstaben von A: bis Z: symbolisiert, als Pfade des Mac (der „host“-Rechner) definieren. Man beachte, daß Laufwerk-Container (vergleichbar mit den dmg-Dateien des Mac) von MagicMacX zur Zeit nicht unterstützt werden. Das gleiche gilt für Medien wie Festplattenpartitionen. Das bedeutet, daß jedes Atari-Laufwerk tatsächlich einem Pfad des Mac entspricht.

Im Einstellungsdialog muß zunächst ein Atari-Laufwerkbuchstabe (d.h eine Zeile im Listenfeld) selektiert werden. Dann werden die Schaltflächen unter dem Listenfeld sensitiv, und es kann z.B. ein Pfad auf dem Mac festgelegt werden, dem das Atari-Laufkwerk entsprechen soll. Ist ein Pfad festgelegt, kann der Dateinamen-Modus (lange Namen oder das alte 8+3-Format) oder die Sortierreihenfolge festgelegt werden:

Bei den Dateinamen ist zu beachten:

  1. Längere Dateinamen als 32 Zeichen werden zur Zeit von MagicMacX nicht unterstützt. Der programmiertechnische Aufwand wäre erheblich.
  2. Der Anwender hat sicherzustellen, daß sich keine unzulässigen Dateinamen unterhalb des einem Atari-Laufwerk zugwiesenen Mac-Pfades befinden. So führen Dateinamen, die nicht dem 8+3-Schema entsprechen, bei entsprechender Konfiguration zu Fehlermeldungen in MagxDesk, ebenso wie Dateinamen mit mehr als 32 Zeichen.

Die Sortierreihenfolge hat ebenfalls subtile Auswirkungen auf das Verhalten des Emulators:

  1. Vorwärts-Sortierung ist theoretisch schneller als Rückwärts-Sortierung.
  2. Bei Vorwärts-Sortierung hat MagxDesk Probleme, Dateien bzw. Ordner rekursiv zu verschieben oder zu löschen.
  3. Die Rückwärts-Sortierung ist in MacOS X 10.3 „Panther“ durch fehlerhafte Programmierung von Apple „sabotiert“ worden. Der Fehler ist Apple bekannt. Es ist unbekannt, ob der Fehler bei neueren BS-Versionen behoben wurde.

Ein Kompromiß wäre, alle Dateisysteme vorwärts zu sortieren und rekursives Verschieben und Löschen von Atari-Dateien dem Mac-Finder zu überlassen.

Ist ein Atari-Laufwerk mit einem gültigen Mac-Pfad definiert, wird es aktiviert. Es kann mit der Schaltfläche „Löschen“ wieder deaktiviert werden. MagxDesk hat einen Menüpunkt Laufwerke finden, welcher alle gültigen Laufwerke anzeigt. Nicht mehr vorhandene Atari-Laufwerke können in MagxDesk in den Papierkorb geworfen und damit ihr Icon entfernt werden.

Folgende Atari-Laufwerkbuchstaben sind reserviert und können nicht frei (um-) definiert werden:

  1. C: ist das Bootlaufwerk des Atari. Es muß MAGIC_C heißen und liegt stets parallel zur Emulator-Applikation MagicMacX im selben Verzeichnis.
    Dateinamenmodus und Sortierreihenfolge sind änderbar.
  2. M: ist das virtuelle Wurzelverzeichnis des Mac. Hier tauchen sämtliche angemeldeten ("mounted") Laufwerke, auch CDs, DVDs oder Netzwerkrechner, als Unterverzeichnisse auf. Folglich läßt sich jede Mac-Datei hier erreichen.
    Dateinamenmodus und Sortierreihenfolge sind änderbar, es wird aber davon abgeraten, den 8+3-Modus zu aktivieren.
  3. U: wird innerhalb des Atari als eine Art virtuelles Wurzellaufwerk definiert. So liegen z.B. in U:\DEV die Gerätetreiber, in U:\C die Dateien von Laufwerk C: und so weiter.
    Die Sortierreihenfolge läßt sich hier nicht festlegen, ebensowenig der Dateinamen-Modus.

Durch das Laufwerk M: ist es eigentlich nicht mehr nötig, weitere Laufwerkbuchstaben zu definieren, jedoch mag es sinnvoll sein, alle Atari-Dateien und Programme in virtuellen Atari-Laufwerken wie D: oder E: zu halten.

Einstellungen - Geräte

Die nächste Registerkarte gestattet die Konfiguration der Drucker-(Centronics) und der seriellen Schnittstelle des emulierten Atari.

Die Druckerschnittstelle des emulierten Atari arbeitet als reine Datensenke, d.h. alle Daten, die eine Atari-Programm dorthin schreibt, werden in den Mac übernommen und in eine temporäre Datei geschrieben (hierzu wird das Verzeichnis PrintQueue verwendet, welches parallel zur MagicMacX-Applikation im selben Verzeichnis liegt).

Werden ein paar Sekunden lang keine Daten mehr vom Atari geschrieben, wird die temporäre Datei geschlossen und kann z.B. an einen Mac-Drucker geschickt - oder auch gelöscht werden.

Im Einstelldialog wird das (Unix-)Kommando konfiguriert, welches die temporäre Datei bearbeitet. Für den Platzhalter %s wird dabei zur Laufzeit die temporäre Datei eingesetzt.

Näheres siehe im Kapitel Drucken in MagicMacX.

Die serielle Schnittstelle des Atari - nur eine wird emuliert, d.h. nicht mehrere wie beim Atari TT - wird im Gegensatz zur Druckerschnittstelle als echtes Gerät mit Ein- und Ausgabe und Konfiguration ausgeführt.

Auf das serielle Gerät kann im Atari geschrieben werden, es kann davon gelesen werden, und Baudrate sowie die Anzahl der Start- und Stop-Bits und die Parität können mittels des Atari-BIOS-Aufrufs Rsconf() oder entsprechender Fcntl()-Aufrufe des GEMDOS konfiguriert werden.

Beachten Sie, daß nur ältere Macs wie der beige Power Mac G3 (Baujahr 1997/98) noch serielle Schnittstellen haben. Bei neueren werden sie selten benötigt und müssen dann mittels proprietärer Nachrüstbausätze oder mittels PCI-Karten nachgerüstet werden.

Einstellungen - Bildschirm


Für alle Einstellungsmöglichkeiten, die den Atari-Bildschirm betreffen, gibt es eine eigene Registerkarte im Einstelldialog von MagicMacX:



Die Menüzeile des MacOS, die sich immer am oberen Bildschirmrand befindet, kann während des Emulatorbetriebs entweder ausgeblendet oder beibehalten werden. Läuft die Atari-Emulation in einem Fenster, ist diese Einstellung ohne Funktion. Man beachte, daß zumindest die ersten Versionen von MacOS X das Dock nicht deaktivierten, solange - trotz Vollbildmodus - die Menüleiste des Mac sichtbar war. In diesem Fall kann der Bildschirminhalt des simulierten Atari durch das Dock gestört werden.

Sind am Mac mehere Bildschirme angemeldet, so kann festgelegt werden, auf welchem Bildschirm das Emulationsfenstert von MagicMacX erscheinen soll. Man beachte, daß die Emulation immer vollständig innerhalb eines Bildschirms sichtbar sein muß. Weder ist es möglich, das Fenster über mehrere Bildschirme zu verteilen, noch ist es möglich, Teile des Fensters aus dem Bildschirm zu schieben. Diese Einschränkung war notwendig, um zum Ziele einer hohen Emulationsgeschwindigkeit dem emullierten Atari direkten Zugriff auf den vollständigen Bildschirmspeicher zu gewähren.

Dieser direkte Zugriff birgt jedoch die Gefahr, daß der Atari, nicht eingeschränkt durch den Fenster-Manager des MacOS, beim direkten Schreiben in den Bildspeicher der Grafikkarte Bereiche überschreibt, die er nicht ändern darf. Dabei besteht kaum die Gefahr, daß außerhalb des Atari-Bildschirms geschrieben wird, denn MagicMacX kontrolliert ja die Fensterposition, und die Zeichenroutinen des Atari „wandern mit“, nein, die Gefahr liegt darin, daß Bedienelemente des MacOS das Atari-Fenster überlagern und überschrieben werden. Um solches zu verhindern, beobachtet MagicMacX die Menüleiste und die Fensterposition im Fensterstapel. So wie ein Menü geöffnet oder das Emulatorfenster in den Hintergrund gelegt wird, d.h. nicht mehr oberstes Fenster ist, wechselt MagicMacX vom Vordergrund- in den Hintergrundmodus. Leider hat das Konzept einige Lücken, die von Apple-Entwicklern selbst zugegeben, jedoch bisher nicht beseitigt wurden.

Folgende grafischen Elemente der MacOS-Benutzeroberfläche können ein Fenster überlagern, ohne daß die zugehörige Applikation die Möglichkeit hat, dies festzustellen (das ist ein zugegebener Design-Fehler von MacOS), was zu Darstellungsfehlern auf dem Bildschirm führen kann:

  1. Das Dock: Es wird daher empfohlen, das Atari-Fenster an eine Position zu legen und eine Größe festzulegen, die zu keiner möglichen Überlappung mit dem Dock führt..
  2. Einblendungen: Beim Ändern der Lautstärke über die Tastatur werden Symbole eingeblendet, welche den Atari-Bildschirm überschreiben können. Wenn dies passiert ist, kann man über die Atari-Menüleiste den Atari-Bildschirm „aufräumen“.
  3. Sytemmenüs: Alle Menüs in der rechten  Seite der Menüleiste werden dummerweise nicht an die Applikation gemeldet. Das sind z.B. Spotlight, die Benutzerumschaltung, die Uhrzeit, Lautstärke, Tastaturbelegung, Modem, Bildschirmauflösung usw.. Kommt es hier zu einer Beinträchtigung des Atari-Bildschirms, kann man diesen wie oben beschrieben „aufräumen“.

Hat MagicMacX erkannt, daß das Emulatorfenster nicht mehr oberstes ist, also überdeckt sein könnte, wechselt der Emulator in den „Hintergrundmodus“ (auch sichtbar im Fenstertitel). Hier wird vom emulierten Atari nicht mehr direkt in den Bildschirm geschrieben, sondern in einen Hintergrundpuffer. Dieser wird in einem im Einstellungsdialog festgelegten Zeitintervall (in Hertz) unter Berücksichtigung aller Überlappungen, d.h. völlig MacOS-konform, auf den Bildschirm geschrieben. Soll ein Atari-Programm auch im Hintergrundmodus Animationen darstellen, kann man den angegebenen Wert - unter Geschwindigkeitseinbußen - vergrößern.

Aktiviert man das Kästchen „Größe festlegen“, so wechselt der Dialog:


Mit diesen Einstellungen läuft MagicMacX nicht mehr im Vollbild-, sondern im Fenstermodus. Größe und Anfangsposition des Fensters können im Einstellungsdialog festgelegt werden. Während der Laufzeit kann das Atari-Emulationsfenster verschoben, jedoch nicht in der Größe verändert werden. Beim nächsten Programmstart öffnet MagicMacX das Fenster jedoch wieder an der im Dialog eingestellten Position.

Im Gegensatz zu anderen, reinen Emulatoren wie QEmu ist die Maussteuerung des emulierten Systems, also des Atari, nicht unabhängig von der Mausposition des MacOS-Mauszeigers, vielmehr sorgt MagicMacX dafür, daß emulierter (Atari-) Mauszeiger und Mac-Mauszeiger stets an gleicher Position stehen. Dadurch entfällt das umständliche „Einfangen“ und „Loslassen“ der emulierten Maus, wie es etwa in QEmu notwendig ist.


Weitere Informationen finden Sie hier:

Übersicht über MagicMacX

Versionsgeschichte